#Bibelgedanken – Matthäus 1
- lichtinuns
- 18. Mai 2020
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Juni 2020

In dieser Reihe fasse ich allerlei Gedanken, die Gott mir beim fortlaufenden Bibellesen in meiner Stillen Zeit gibt, zusammen. Kapitelweise will ich durchs Matthäusevangelium gehen und dir all die Kleinigkeiten, die mir dabei bewusst werden, weitergeben. Schlag deine Bibel auf, lies das Kapitel und lass uns schauen, was Gott dir dabei aufs Herz legt 🙂 Vielleicht können diese Gedanken dir Impulse geben.
Überblick:
Der Stammbaum (Mt 1,1-17)
Die Jungfrauengeburt (Mt 1,18)
Josefs Glaube (Mt 1,19-25)
Die Namen Jesu (Mt 1,16.21.23)
1. Der Stammbaum (Mt 1,1-17)
Allein über diesen Stammbaum könnte man ewig nachdenken, nachforschen… Die Geschichten aller genannten Personen so weit wie möglich im Alten Testament nachschlagen; überlegen, was genau diese Personen bei den Juden damals – der Zielgruppe des Evangeliums – wohl für eine Bedeutung hatten.
Besonders auffällig bei dieser langen Liste von Menschen sind die Frauen, die darin auftauchen. Und noch auffälliger sind sie, wenn man sich kurz anschaut, wer diese Frauen waren: Tamar schlief mit ihrem Schwiegervater. Rahab war eine Prostituierte. Ruth kam nicht aus Gottes Volk. Die Frau von Uria – Batseba – wurde unrechtmäßig von David geschwängert. Trotzdem widerfuhr ihnen die Ehre, Vorfahren des Retters der Welt zu werden. Und das rechtfertigt nicht ihre Sünden. Aber ist es nicht krass zu sehen, wie Gott wirklich jede Lebensgeschichte für Seinen genialen Plan nutzen kann?
Was auch noch wichtig ist bei diesem Stammbaum – warum wurde er überhaupt aufgeschrieben? So ein vermeintlich “langweiliger” Abschnitt (dass er ganz und gar nicht langweilig ist, hab ich ja schon mit den obigen Ausführungen angedeutet) gleich zu Anfang des Neuen Testamentes? Die Zielgruppe des Matthäus-Evangeliums waren Juden, und das Ziel war es, zu zeigen, dass Jesus tatsächlich der Christus ist – der lang erwartete Messias, Erretter, des jüdischen Volkes. Nach alttestamentlichen Prophezeiungen musste dieser Messias nicht nur Jude sein (also von Abraham abstammen), sondern auch ein Nachkomme des Königs David:
»Denn uns wurde ein Kind geboren, uns wurde ein Sohn geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft. Er heißt: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedensfürst. Seine Herrschaft ist groß und der Frieden auf dem Thron Davids und in seinem Reich wird endlos sein. Er festigt und stützt es für alle Zeiten durch Recht und Gerechtigkeit.« Jesaja 9,5-6a; Hervorh. d. d. Verf.
Matthäus beweist durch diesen Stammbaum, dass Jesus sowohl von Abraham, dem Vater des Volkes Israel abstammte, als auch von David, dem Begründer des Königshauses. Damit macht er klar, dass Jesus der versprochene Messias sein kann. Und dass er es tatsächlich ist, ist Thema des restlichen Evangeliums.
Gut, das wären fürs erste meine Erkenntnisse zum Stammbaum Jesu – wenden wir uns nun etwas kürzeren Gedanken zu :’D
2. Die Jungfrauengeburt (Mt 1,18)
Ein Wort, das sich so schnell sagen lässt. “Die Jungfrauengeburt”. Es ist zu einem Begriff geworden, den es halt gibt, über den man nicht lange nachdenkt, man sagt ihn einfach. Aber wenn man tatsächlich mal darüber nachdenkt, haut es einen bald um. Das ist doch das Unmöglichste des Unmöglichen! Wie kann in dem Körper einer Frau, die nie sexuellen Kontakt mit einem Mann hatte, ein neuer Mensch entstehen? Aber: »Bei Gott ist nichts unmöglich.« So wird dieses Geschehen in Lukas 1,37 kommentiert. Bei Gott ist nichts unmöglich! Schon die Zeugung Seines Sohnes ist ein überwältigendes Wunder.
3. Josefs Glaube (Mt 1,19-25)
Josef wird als “gerechter Mann” tituliert (Mt 1,19). Das griechische Wort dikaios (δίκαιος) bedeutet auch aufrecht, rechtschaffen, tugendhaft, und die Gebote Gottes haltend. Mit dem gleichen Wort bezeichnet wurden unter anderem auch: Johannes der Täufer (Mt 27,19), dessen Eltern (Lk 1,6), und Jesus (Mt 27,24; Lk 23,47; Apg 3,14).
Dass diese Gerechtigkeit nicht nur oberflächlich war, wird an seinen Handlungen deutlich: Als Gott ihm im Traum einen Engel sandte, glaubte er, dass die Botschaft wirklich von Gott war. Er vertraute darauf, dass sie die Wahrheit war. Und er bewies sein Vertrauen dadurch, dass er das tat, was Gott ihm gesagt hatte (Mt 1,24).
Aus Glauben folgt Gehorsam.
4. Die Namen Jesu (Mt 1,16.21.23)
Nicht immer spiegeln unsere Namen uns selbst wider – oder haben überhaupt eine große Bedeutung. Mein Name zum Beispiel könnte mit “Meeresbitter” oder “Meerestropfen” übersetzt werden. Was das heißen soll? Keine Ahnung, ehrlich gesagt 😀
Aber bei den Namen des Sohnes Gottes ist das anders. Seine Namen wurden ihm vom Vater, von Gott, gegeben, und sie machen Aspekte Seines Wesens deutlich.
Christus. Χριστός. Hebräisch: Messias, מָשִׁיחַ – der Gesalbte.
Die Salbung war ein Königszeichen. Saul und David wurden nach göttlicher Anweisung vom Propheten Samuel gesalbt. Der Gesalbte, der Messias, würde gleichermaßen ein König sein, ein Herrscher. Unser König Jesus.
Jesus. Ἰησοῦς. Hebräisch: Jehoschua, יְהוֹשׁוּעַ – der Herr rettet.
Jesus, Gottes Rettung in Person.
»Bei niemand anderem ist Rettung zu finden; unter dem ganzen Himmel ist uns Menschen kein anderer Name gegeben, durch den wir gerettet werden können.« Apostelgeschichte 4,12
Immanuel. Ἐμμανουήλ. Hebräisch: Immanuel, עִמָּנוּאֵל – Gott ist mit uns.
Wie oft hören wir diesen Namen nur um Weihnachten herum. Ein seltsames Paradox, wenn man seine Bedeutung anschaut: Gott ist mit uns – und zwar immer. Nicht nur an Weihnachten! An Weihnachten kam Jesus zu uns auf die Erde, damit wir das immer und überall sagen können: Immanuel. Gott ist mit uns.
So, das waren meine Gedanken. Was sind deine? Teil gerne deine Erkenntnisse mit uns in den Kommentaren!
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