top of page

Freude in Krisenzeiten

  • Autorenbild: Rebekka
    Rebekka
  • 23. Jan. 2021
  • 6 Min. Lesezeit



Wie geht es dir?

Wie würdest du diese Frage heute beantworten? Ich glaube, dass einige Menschen momentan viel Frust, Traurigkeit und Einsamkeit erleben. Und manchmal in der letzten Zeit, da bin ich echt niedergeschlagen, frustriert von dieser dauerhaften Ungewissheit was wohl noch kommen mag. Momentan gibt es einige Gründe den Kopf hängen zu lassen.


Corona macht müde

Mich macht die Coronasituation mittlerweile müde, ein wenig wütend, ungeduldig, fragend. Ja, manchmal da kocht das alles in mir hoch und manchmal da sitze ich da und frage mich, ob das ein schlechter Alptraum oder wirklich alles real ist.


Im Leben gibt es Momente, in denen wir Lachen und Momente, in denen wir weinen. Es gibt Höhen und Tiefen. Es gibt schöne Zeiten, zum Beispiel, wenn man in den Urlaub geht, aber es gibt auch sehr dunkle Zeiten, so wie diese Coronazeit. Aber was, wenn ich dir sage, dass du immer einen Grund zur Freude haben kannst? Du sollst dich sogar freuen, allezeit (1. Thessalonicher 5, 16).


Sich freuen, auch wenn es keinen Grund zur Freude gibt

Doch wie kann man sich freuen, wenn es keinen Grund zur Freude gibt, wenn alles grau um einen herum ist? Es gibt immer einen Grund zur Freude!


Ich finde man kann so gut vom Leben anderer lernen und deshalb möchte ich an dieser Stelle die Worte eines Bruders sprechen lassen, den ich sehr bewundere für seinen standhaften Glauben.


Richard Wurmbrand war ein rumänischer lutherischer Pfarrer und war 14 JAHRE in kommunistischen Gefängnissen. Nicht ein, nicht zwei Jahre, was ja schon hart wäre, aber nein, 14 Jahre war er dort.

“1948 wurde er vom kommunistischen Regime verhört und gefoltert. Seine Gefangenschaft im Gefängnis Sighet dauerte acht Jahre bis 1956. Drei Jahre verbrachte er in strenger Einzelhaft in unterirdischen Kerkern, ohne Sonnenlicht oder Geräusche der Außenwelt.” (Wikipedia)


Ein graues Leben

Hier ein paar Eindrücke aus Wurmbrands Gefängnisszeit:


“Wir waren in unterirdischen Gefängnissen. Zehn Meter unter der Erde. Jahrelang sahen wir weder Mond, noch Sonne, noch Sterne. Noch Gras, noch Bäume, noch Blumen. Ich habe alle diese Dinge jahrelang nicht gesehen (...) jahrelang sahen wir niemals eine Farbe. Wir sahen immer die grauen Wände der Zelle und unsere grauen Uniformen. Ich hatte mit der Zeit vergessen, dass es Grün und Gelb und Rot und Blau gibt. Unsere Welt war grau und wir waren hungrig und es gab Folter, die ich nicht erzählen werde hier. Ich will euch nicht die Nacht verderben. Wenn ihr wüsstet wie man die Brüder und Schwestern in kommunistischen Gefängnissen foltert (...) Es gab Folter, es gab Schläge, alles zusammen. Vierzehn Jahre lang habe ich nicht eine Bibel gesehen, noch ein anderes Buch (...) Es war so ein graues und grausames Leben, aber da war das Leben.”

Unsere Haltung zur Realität

Dieser Mann hat so viel erlebt, gelitten wegen seinem Glauben und genau derselbe Mann hat Folgendes gesagt (1987):


“Das war die Realität. Welche war unsere Stellung zu dieser Realität? Unsere Stellung war, dass wir beschlossen hatten uns in Gott zu freuen. Und jeden Abend und jeden Morgen gab es bei uns in diesen Gefängniszellen Gesang und wir gebrauchten die Ketten an unseren Händen und Füßen als Musikinstrumente (...) Und es war diese Freude, das ist eine Stellung die wir einnehmen und die nicht davon abhängt, welche die äußeren Umstände sind (...) In Gefängnissen wird gesungen und die Freude ist ganz. Wir erlauben es nicht der Niedergeschlagenheit zu befehlen wie ich mich dem Leiden gegenüber einstellen soll. Und ich glaube, dass wir alle hier im Westen von diesen unseren Brüdern und Schwestern in kommunistischen Ländern diesbezüglich lernen können (...) Wenn einer sich schon ärgern will, dann findet er jeden Tag einen Grund sich zu ärgern. Und manchmal sehr, sehr ernste Gründe sich zu ärgern. [Aber] es gibt diese Einstellung des Glaubens: Ich gehöre doch einem Gott an und dieser Gott hat mir Willensfreiheit gegeben und hat mir die Freiheit gegeben zu wählen, ob ich mich ärgern will, oder mich freuen will. [Ich entscheide] ob ich mich niederdrücken lasse und niederschlagen lasse von alledem was mir geschieht oder ob ich (mehr als) Sieger bin und trotz allem, meine Freude und meine Wonne in Gott bewahre.”


Ich glaube auch, dass wir uns an der Freude unserer Geschwister damals in den kommunistischen Ländern ein Beispiel nehmen können. Wurmbrand betrachtet das Leid im Westen nicht als weniger schlimm. Ich finde, er hat so viel erlebt und hätte auch sagen können: “Stellt euch mal nicht so an. Was wisst ihr im Westen schon von Leid? Ihr lebt im Wohlstand.” Aber stattdessen sagt er in seiner Predigt, dass es verschiedene Arten von Leid gäbe und dass, egal in welcher Art von Leid wir stecken, wir immer einen Grund zu Freude haben können. Die Zeiten sind momentan hart für alle und besonders wir Christen sind herausgefordert. Wir wissen nicht, was noch kommt. Krankheiten, Verfolgung,... aber wir dürfen wissen, dass Christus uns immer ein Grund zur Freude sein darf. Er ist unser Fels und unser Erlöser (Psalm 19,15)!


Der Grund für unsere Freude

Der Grund, den auch Wurmbrand nennt, wie und wieso wir uns allezeit freuen können und sollen:


Ich freue mich im HERRN,

und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott;

denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen

und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet,

wie einen Bräutigam mit priesterlichem Kopfschmuck geziert

und wie eine Braut, die in ihrem Geschmeide prangt.

(Jesaja 61, 10)


Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch!”

(Philipper 4, 4)


Nicht nur wenn es uns gut geht, sondern auch wenn es uns schlecht geht. Allezeit! Weil Gott sich nicht ändert und treu ist. In Jakobus steht geschrieben, dass wir uns auch über Anfechtungen freuen sollen:


“Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet, da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt.”

(Jakobus 1, 2-3)


Auch im Römerbrief im achten Kapitel finden wir so viele Aspekte, über die wir uns freuen dürfen:


Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. Denn die er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen, die er aber berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt, die er aber gerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht. (...) Wer will uns scheiden von der Liebe des Christus? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Wie geschrieben steht: »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag;wie Schlachtschafe sind wir geachtet!« Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

(Römer 8, 28-39)


Wie wir mit Lasten umgehen können

Es geht um die Perspektive, die wir einnehmen:


“Wir sind voll mit Befürchtungen und voll mit Trauer. Das ist so, so sinnlos. Es hängt letzten endes von mir ab, wie ich auf die Dinge schaue. Was für Dinge auf mich zukommen, darüber bin ich nicht Herr. Ich habe nie beschlossen, dass ich im Gefängnis sein werde (...) aber was für eine Stellung ich dem gegenüber annehme, das hängt doch von mir ab! Und man muss nicht unbedingt niedergeschlagen sein, wenn die Umstände rings um mich traurig sind.” (Richard Wurmbrand)


Wenn wir nur auf das Leid blicken, dann werden wir wirklich daran verzweifeln, stattdessen sollten wir auf das blicken, was uns Hoffnung gibt und was auf ewig Bestand hat:


“Denn die Nöte, die wir jetzt durchmachen, sind nur eine kleine Last und gehen bald vorüber, und sie bringen uns etwas, was von unvergleichlich viel größerem Gewicht ist: eine unvorstellbare und alles überragende Herrlichkeit, die nie vergeht. Wir richten unseren Blick nämlich nicht auf das, was wir sehen, sondern auf das, was ´jetzt noch` unsichtbar ist. Denn das Sichtbare ist vergänglich, aber das Unsichtbare ist ewig.”

(2. Korinther 4, 17-18)


Lockdown - Look up

Ich will diese Coronazeit nicht damit verbringen niedergeschlagen zu sein und ständig auf “mein Leid” zu blicken, denn das bringt nichts und macht nur kaputt. Ich will mir stattdessen immer wieder bewusst machen, dass ich einen Grund zur Freude habe: Jesus Christus, der für mich gestorben und auferstanden ist und mit dem ich die Ewigkeit verbringen darf! Die Zeit auf der Erde mag vielleicht sehr hart sein, aber sie ist nur ein Hauch im Vergleich zur Ewigkeit. Falls es dir auch so geht mit der Niedergeschlagenheit, dann möchte ich dich ermutigen! Lasst uns aufschauen zu Christus ganz nach dem Motto von Crosspaint: Nicht Lockdown, sondern look up! Setze deinen Fokus auf Jesus! Er ist dir eine Quelle der Freude auch in Krisenzeiten.


Die Zitate habe ich aus einer Predigt von Richard Wurmbrand aus dem Jahre 1987. Ich kann wirklich jedem wärmstens empfehlen sich die Predigt einmal ganz anzuhören. Es steckt so viel Wahrheit in seinen Worten.



Comentários


Abonnier uns!

©2020 Licht in uns. Erstellt mit Wix.com

bottom of page