top of page

Ich hab Gott den Rücken zugewandt.

  • Autorenbild: Miri Vedder
    Miri Vedder
  • 12. Jan. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Ich muss euch etwas gestehen - etwas, was ihr zwar hoffentlich schon wisst, aber was gerade in der Onlinewelt nicht immer so rüberkommt.


Ich bin kein perfekter Christ. Nein, ich bin noch nicht mal ein guter Christ.


In den letzten ein bis zwei Monaten habe ich keine Stille Zeit gemacht. Die Bibel hab ich fast nur bei Andachten oder Predigten aufgeschlagen. Die Gebete, die ich sprach, waren aus Gewohnheit vor dem Essen und ohne tatsächliche Bedeutung. Selbst christliche Musik hab ich kaum mehr gehört.

Ich fühlte mich ihm so fern. Ja mehr noch, ich wandte ihm den Rücken zu.


Warum? Weil ich ein Problem hatte, und Gott hat mir nicht geholfen. Oder besser: er hat mir nicht auf genau die Art und Weise geholfen, auf die ich es mir gewünscht hätte.


Mein Vertrauen auf den großen, allmächtigen Gott war zu klein, zu schwach.

So wie in der Geschichte aus Matthäus 14 - Jesus begegnet seinen Jüngern in einem Sturm, auf dem Wasser laufend, und folgendes geschieht:


Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, zu dir auf das Wasser zu kommen! Da sprach er: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen. Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich, und da er zu sinken anfing, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? (Matthäus 14,28-31)

Erstmal: Was für einen krassen Mut, was für ein Vertrauen hatte Petrus bitteschön, dass er überhaupt aus dem Boot aussteigt?! Also wirklich, das ist heftig. Und es macht das, was dann passiert, noch bedeutender:


Petrus steigt aus dem Boot aus, er läuft tatsächlich über Wasser, seinem Herrn Jesus entgegen. Aber dann... ja, dann wird ihm seine Umwelt wohl plötzlich wieder bewusst. Er erinnert sich an den Sturm, den Wind, die hohen Wellen - und er reagiert menschlich: er bekommt Angst. Er beginnt zu zweifeln; sein Vertrauen, sein Glaube schwinden. Und er fängt an zu sinken.


"Herr, rette mich!", ein verzweifelter Schrei.


Jesus streckt sofort die Hand nach ihm aus. Er hält ihn fest.


Wir bemerken: die Umstände ändern sich nicht, der Sturm tost immer noch. Aber jetzt schaut Petrus auf Jesus, und sein Vertrauen wird gestärkt. Sie laufen gemeinsam zum Boot zurück.

Lange hab ich nur auf die Umstände geschaut, nur auf meine Angst gehört, bin wortwörtlich in ihr versunken. Aber nach einem langen Gespräch gestern, bei dem mir viele dieser Wahrheiten wieder in Erinnerung gerufen wurden, wende ich mich jetzt wieder zu Gott um. Und ich darf erfahren, dass Gott mir nie fern war. Ja, er war die gesamte Zeit nicht einen Millimeter weiter von mir weg! Denn das Versprechen, das Gott vor Jahrtausenden an Josua gegeben hat, gilt auch heute noch für seine Kinder:


Seid stark und mutig! Fürchtet euch nicht und lasst euch nicht vor ihnen grauen, denn der HERR, dein Gott, geht selbst mit dir; er wird dich nicht aufgeben, noch dich verlassen! (5. Mose 31,6)

Es ist ein Prozess. Gottvertrauen lernt man das gesamte Leben lang. Stück für Stück kommen immer ein wenig größere Herausforderungen, bei denen wir immer ein bisschen mehr vertrauen müssen. Mal wird es Erfolgserlebnisse geben. Andere Male wird es langsam, stockend vorangehen - gar zum Stillstand kommen. Aber Gott hat uns versprochen, dass er uns nicht "über unser Vermögen versuchen wird" (vgl. 1. Korinther 10,13), und er ist treu.


Comentarios


Abonnier uns!

©2020 Licht in uns. Erstellt mit Wix.com

bottom of page